Plethysmographie

- aus dem Griechischen (griech. plethore = Fülle, graphein = schreiben) - ist ein Messverfahren, mit dem Volumenschwankungen eines Körperteils oder Organs gemessen werden. Es wird zur Diagnostik arterieller und venöser Durchblutungsstörungen in Beinen und Armen verwendet.

Unsere Messmethoden verwenden das Ausmaß der Lichtabsorption bzw. Reflektion von infrarotem Licht zur Messung der Blutfülle oder die indirekt gemessene Verdrängung von Wasser oder Luft (Luftplethysmographie). Auch durch empfindliche Dehnungsmesstreifen kann auf die Blutfülle geschlossen werden und Volumenänderungen zeitnah und sehr exakt bestimmt werden (Dehnungsmessstreifenplethysmographie). Anhand der elektrischen Widerstandsänderung können Volumenänderungen indirekt gemessen werden. Blut hat einen geringeren Widerstand als andere Gewebearten. Deshalb kann durch Messung des sich ändernden Wechselstromwiderstanes auf variierende Blutvolumina geschlossen werden. Mittels der Plethysmographie kann gemessen werden, wie schnell sich von Blut entleerte Körperteile wieder auffüllen. Man erhält damit Rückschlüsse auf eine gestörte Füllung der Schlagadern oder auf eine gestörte Entleerung bzw. ein zu schnelles Wiederauffüllen der Venen. Bei Störungen des Bluteinstroms in Schlagadern spricht man von Durchblutungsstörungen, bei Störungen des venösen Abstroms von venöser Insuffizienz. Man kann mit der Plethysmographie feststellen, wie schnell sich die Durchblutung einer Extremität nach kompletter Unterbrechung der Blutzufuhr wieder erholt. Man erfährt dies dadurch, dass mit einer aufblasbaren Manschette der Abfluss über die Venen vollständig unterbrochen wird, indem der Manschettendruck den Pumpdruck des schlagenden Herzens überschreitet. Dadurch wird der Einstrom in die Extremität über die Schlagader komplett gestoppt und es kommt zu einem Stillstand der Blutzirkulation. Sobald die Unterbrechung der Blutzufuhr spürbar wird, öffnet man schlagartig die Manschette, so als ob man in einer vollen Wanne - mit der die gestaute Extremität jetzt vergleichbar ist - den Stöpsel zieht. Auf diese Weise kann man feststellen, wie schnell das Blut wieder einströmt und erhält dadurch Hinweise, ob eine Durchblutungsstörung vorliegt.